Passivhaus Hinrichs

Fertigstellung eines Passivhauses im Juni 2003

Architektur- und Sachverständigenbüro Hinrichs

Im Buchenweg Nr. 2 in Aurich ist unser Wohnhaus mit Architektur- und Sachverständigenbüro  in Passivbauweise fertiggestellt worden.

Das Passivhaus in Holzleichtbauweise ist derart wärmegedämmt (mit Zellulose- flock) und so konzipiert, dass auf einen Gasanschluss und eine Heizung verzichtet werden konnte. Bereits die Abwärme von 2 Glühbirnen a 100 W reicht im Winter aus, um ein Kinderzimmer im Winter auf 20 Grad Celsius zu erwärmen. Mit einem handelsüblichen Haarföhn wäre das Gebäude mit ca. 210 m² komplett zu beheizen. Voraussetzung dafür ist jedoch eine absolut luftdichte Gebäudehülle, die Vermeidung jeglicher Wärmebrücken und hochdämmende Fenster und Türen, sowie eine detaillierte Planung und sorgfältige Ausführung, die durch eine engagierte Bauleitung begleitet wird.

Frischluft wird über ein 50 m langes Erdreichtauscherrohr, das ca. 2 m unterhalb des Gebäudes verlegt wurde, angesaugt.  Da das Erdreich in dieser Tiefe fast das ganze Jahr über eine Temperatur von 8-10 Grad Celsius aufweist, ist die Zuluft im Winter bereits vorgewärmt und trägt im Sommer zur Gebäudekühlung bei. Die Wärme der Abluft verbleibt ebenfalls im Gebäude, da diese durch einen hocheffektiven Wärmetauscher der Zuluft zugute kommt, und die restliche Energie danach durch eine Kleinwärmepumpe (400 W) entzogen wird. Die Wärmepumpe sorgt je nach Lastfall für eine Nacherwärmung der Zuluft bzw. beheizt den Brauchwasserspeicher, falls die Energie der Sonne für die Kollektoren nicht ausreicht.

Die gewählte Ausführungsart führt in  jedem Fall zu einer Erhöhung der Wohnqualität, da alle Oberflächen der Wände und Fenster im Winter nie kälter als 18 Grad Celsius werden, und in jedem Raum die notwendige Frischluftmenge zur Verfügung steht. Selbstverständlich wurde nur mit ökologisch unbedenklichen bzw. naturnahen Materialien gebaut. Sämtliche Malerarbeiten (Innen und Außen), sowie Lehmputzarbeiten und der Gipsfasertrockenestrich wurden in Eigenleistung erbracht.

Die Ausführung der Aussenbauteile des Passivhauses erfolgte in Holzleichtbaukonstruktion mit Holzstegträgern (TJI) und Zellulosedämmung.

Aussen: Klinker, Betondachsteine und Lärche-Boden-Deckelschalung.

Innen: OSB und Gipsfaserplatten mit biologisch einwandfreiem Streich- und Rollputz mit Lasurtechniken, Lehmputz, geölte und gewachste Massivholz-, OSB- und Linoleumböden.

Zitat Gerhard Hinrichs:
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Energieverbrauch eines Hauses in naher Zukunft erheblichen Einfluss auf Miet- und Verkaufspreise haben wird. Wie bei den Autos ist es nicht mehr vertretbar, Energie und Ressourcen zu verschleudern, obwohl wir mit relativ einfachen Mitteln, den Heizbedarf der  Häuser (vor allem auch den der Bestandshäuser) senken könnten. Unsere Kinder und Enkel werden es uns danken.“